Sieg beim 11. Kaufhaus Rid 12 Stunden MTB Weltmeisterschaft am 03.06.2017

Normalerweise begebe ich (Hans-J. Willi der Straßenradfahrer) mich an Pfingsten zur LBS-Cup Prozession nach Schwenningen und Merdingen in das Senioren 3 Feld.

Dieses Jahr kam es aber ganz anders. Im Januar kam wohl Steffen Schaal auf unseren gemeinsamen langen Skating Einheiten am Kniebis auf die Idee mal was anderes zu machen. Er hatte bereits Erfahrung MTB Rennen im 4-er oder 6-er Team aber noch nicht so richtig im 2-er Team auf einer langen Zeitstrecke. Da waren die 12H MTB Weltmeisterschaften in Penzberg schon ein großer „Wink mit dem Zaunpfahl“. Vor allem weil es auch noch eine Ü100 Masterwertung gibt. Zusammen bringen wir genau 100 Jährchen auf die „Waage“ was für dieses Vorhaben langen sollte.

Ernst für Steffen und mich wurde die Lage dann mit der Anmeldebestätigung:

Jetzt lautete die Devise einen Straßenfahrer (ICH) für ein MTB Rennen fit zu machen. Mit dem Mountainbike konnte ich schon fahren, aber ein MTB Rennen bedeutet natürlich auch schnell zu fahren und zwar auf allen Untergründen.

Für das normale Training hatte ich ja meinen Trainer Frank Richert aber für das MTB spezifische Training stellte mir Steffen einen schönen Cocktail zusammen. Natürlich nur „gerührt“ und das „schütteln“ sollte vermieden werden was auch sehr gut gelang. So habe ich mich teilweise an den Singeltrail Schwierigkeitsgrad S3 herangetastet. Auch im steilen Gelände Bergauf will gelernt sein. Das alles noch bei nassen Untergrund, wozu uns das Frühjahr teilweise verhalf, sollte und mußte für die MTB Weltmeisterschaft langen.

So auf den Punkte vorbereitet (Topfit bis in die Zehenspitzen) reisten wir bereits am Freitag zum Veranstaltungsort an.  Der Start-Ziel-Bereich vom Event liegt auf dem Penzberger Freizeitgelände  „Berghalde“. Hier steht den Teilnehmern aus ganz Europe auch der Festplatz als Fahrerlager zu Verfügung. Neben den 2-er Teams waren auch 4-er und 6-er Teams am Start. Alle Achtung hatte ich von den Einzelstarter.

Begleitet wurden wir von unseren Betreuern Pauline, Johanna und Frank der die Betreuungskoordination übernahm. Herzlichen Dank nochmals an alle, denn ohne Betreuung während dem Rennen ist ein solches Vorhaben nur unter erschwerten Bedingungen möglich.

Am nächsten Morgen gab es um 5:15 Uhr nach dem Aufstehen die erste Hiobsbotschaft für das Team: „Steffen hat den Kaffee vergessen“ –  WIE kann man so einen Tag ohne Kaffee anfangen, geschweige denn erfolgreich abschließen? Egal, da müssen wir durch, aber die erste Runde ging an die Konkurrenz.

Nachdem dieser Tiefschlag und der obligatorische Haferbrei „verdaut“ war ging es an die Rennvorbereitung. Also rein in die „Rennkleider“ und rauf auf die Rolle zum Warmfahrprogramm. Ruck zuck waren die 30 Minuten rum und der Sprecher des Rennen rief uns zum Start. Die Nervosität vor dem Start stieg langsam zum Siedepunkt, aber das ist gut so. Unsere erste Taktik für das Rennen war erstmal einen 1:1 Zyklus zu fahren, das beide Fahrer schnell in Renngeschehen rein kommen. Steffen machte den Startfahrer um uns am Beginn des Rennens ein wenig „Luft zum Atmen“ zu verschaffen – so die Theorie.

Und los geht es.

Die Runde ist 4,2km lang und hat insgesamt ca. 70 Höhenmeter wobei der größte Anstieg mit ca. 42 hm zu verbuchen ist. Also vom Profil her wird dieses Rennen erstmal ein relativ flaches und vermutlich schnelles Rennen. Da das Wetter die letzten Tage von oben relativ trocken war ist die Strecke auch technisch einfach gewesen. Aber die Bedingungen sind ja für alle gleich.

Dennoch war das Rennen kein einfaches Rennen. Die Wiesenstücke waren erst wohl vor einer Woche gemäht worden und sehr holprig zu fahren. Für die Fllachstücke oder abschüssigen Stücke mit Wiese hilft da nur Geschwindigkeit um über die Löcher hinweg zufliegen. Das ist wie bei unbefestigten Wegen mit Schlaglöcher im Geländewagen oder Enduro.
Hinzu kam noch teilweise feuchter und weicher Wiesenuntergund in manchen Steigungsstücken. Das war wie Kleber für die Reifen, aber egal, da muss jeder drüber. Wenn es mir weh tut, dann tut es den anderen auch weh!

Auf jeden Fall biss sich Steffen in seiner Art in der ersten Runden an der Spitze fest und übergab mir den Staffelstab mit mehr als einer Minute Vorsprung vor unseren direkten Konkurrenten.

Ich verwaltete dann diesen in meiner ersten Runde. Diesen Modus behielten wir die ersten 6 Runden bei. Dabei bauten wir unseren Vorsprung immer mehr aus. Danke auch an Frank und die Mädels die immer unsere Rundenzeiten und die der Konkurrenz im Auge behalten haben. Da Steffen und und ich nie direkt miteinander kommunizieren konnten lief alles beim Frank zusammen. So entschieden wir uns dann auf einen 5-er Zyklus umzusteigen, das bedeutet jeder fährt 5 Runden am Stück. Da gab jedem dann die Möglichkeit fast eine Stunden Rennpause zu haben. Der Ablauf der Rennpause sah mehr oder weniger immer gleich aus. 5 Minuten ausfahren, dann Essen, Trinken und ausruhen.

  

Dann, nachdem der aktive Fahrer in seine letzte Runde gegangen ist, war die Device wieder zurück auf die Rolle. Kurz warm fahren und sich in die Wechselzone einfinden.

 

So vergingen die Stunden und die 5-er Zyklen. Der „Motor“ lief bei Steffen und mir gut. Immer an der Schwelle. Die einzigste Änderung war die steigende Temperatur. Gestartet bin ich mit feinem Mesh-Unterhemd. Nach zwei Stunden zog ich dann das grobe Mesh-Unterhemd an und um dann schließlich nach 6 Stunden ohne Unterhemd zu fahren. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits 3 Runden Vorsprung.
Jetzt stellte sich die Frage: Vorsprung verwalten oder versuchen in der Gesamtplatzierung weiter nach vorne zu kommen. Wir entschieden uns für Verwalten, denn nach vorne hätte wir beinahe eine Runde aufholen müssen.

Zwei Stunden vor dem Ende stellten wir wieder den Zyklus um. Ich fuhr einen 4-er Zyklus und Steffen nach mir einen 2-er Zyklus bis wir schlussendlich wieder beim 1-er Zyklus angekommen sind. Der Zufall wollte es, dass ich die letzte Runde vor dem Ende hatte und diese genießen konnte. Diese Runde war schon toll, denn da war klar das wir das Ding „gerockt“ haben. Steffen wartet beim Zieleinlauf auf mich, so dass wir gemeinsam durchs Ziel fahren konnten.

Dieses 12-Stunden Rennen war ein tolles Erlebnis aber auch die Vorbereitungszeit mit Steffen und mir war es wert gelebt zu haben.

Radball Turnier Pfingsten 2017

Unser Traditonelles Pfingstturnier war wieder ein voller erfolg und wurde zum ersten Mal mit 20 Mannschaften gespielt!

Glückwunsch an die Turniersieger aus Stein (Bernd Mlady/Michi Birkner) die sich im Finale gegen Ailingen (Michi Brugger/Markus Lang) durchsetzen konnten und zum ersten mal unser Turnier gewonen haben! Dritter wurde die Mannschaft aus Waldrems (Bootsmann/Schüle) die gegen Reichenbach (Höger/Baumann) gewonnen haben.

Danken möchte ich noch alle teilnehmenden Mannschaften und allen Helfern die zum gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben!